Warum der Doppeltarif nicht mehr zeitgemäss ist

Der Doppeltarif ist ein weit verbreitetes Strompreismodell, das auf zwei Zeitfenster setzt: Hochtarif und Niedertarif. Durch den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien und den Wegfall grosser thermischer Kraftwerke setzt dieses Modell nun jedoch falsche Anreize.

Der Doppeltarif wurde eingeführt, um den Stromverbrauch in die Nacht zu verlagern – eine Zeit, in der konventionelle Kraftwerke ihre Grundlast deckten. Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien setzt dieses Modell jedoch falsche Anreize und erschwert die optimale Nutzung von lokal produziertem Solarstrom.

Probleme des Doppeltarifs

  • Falsche Verbrauchsanreize: Strom ist tagsüber teurer, obwohl Photovoltaikanlagen dann am meisten Strom liefern. Dadurch wird der Verbrauch in die Nacht verlagert, anstatt Solarstrom direkt zu nutzen.
  • Netzbelastung durch Lastspitzen: Viele Geräte schalten abrupt auf den günstigen Nachtstrom um, was das Netz belastet und zusätzliche Kosten verursacht.
  • Ineffizienter Betrieb von Wärmepumpen: Wärmepumpen arbeiten tagsüber effizienter, doch der Doppeltarif fördert ihren Einsatz in der Nacht.
  • Erhöhter Verbrauch von konventionellem Strom: Nachts stammt ein grösserer Anteil des Strommixes aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken, während tagsüber Solarstrom ungenutzt bleibt.

Anpassung der Tarife als Lösung

Ab 2025 wird die Differenz zwischen Hoch- und Niedertarif reduziert. Dies fördert die direkte Nutzung von Solarstrom, verbessert die Netzstabilität und senkt langfristig die Kosten.


Mehr zum Thema Stromnetz


Ausblick 2026: Einheitstarif für alle

Um die Energiewende weiter voranzutreiben, wird der Doppeltarif bis 2026 vollständig abgeschafft. Künftig gilt für alle Kundinnen und Kunden ein Einheitstarif, der sich an den realen Kosten und der nachhaltigen Nutzung des Stromnetzes orientiert. Dies bringt zahlreiche Vorteile:

  • Einfachere Tarifstruktur: Keine Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif, wodurch sich die Abrechnung vereinfacht.
  • Bessere Nutzung erneuerbarer Energien: Verbraucher werden nicht mehr in Richtung Nachtstrom gelenkt, sondern können Solarstrom optimal nutzen.
  • Stabileres Netz: Die Verlagerung von Lastspitzen wird reduziert, was langfristig Netzkosten senkt.

Die EW Höfe AG setzt sich dafür ein, diese Umstellung reibungslos zu gestalten und Kundinnen und Kunden optimal zu begleiten. Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne!


Kontakt aufnehmen


Verantwortlich für unser Stromnetz


E. Knobel

Geschäftsbereichsleiter Netze / Mitglied der Geschäftsleitung, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung


Ich setze mich für die Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen ein.

EWH_Edi_Knobel1222