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Zum Mantelerlass und Strom-Mix im Bezirk Höfe

Geschrieben von Arne Kähler | 19.06.2024 07:22:07

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat das Gesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien deutlich angenommen. Der neu verabschiedete Mantelerlass erweitert die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen (EnG und StromVG), um die zukünftige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, die Energiewende voranzutreiben, und die Klimaziele für 2050 zu erreichen. Doch welche Auswirkungen hat dies für den Bezirk Höfe und die Aufgabengebiete der EW Höfe AG?

Wesentliche Aspekte des neuen Gesetzes

Das Gesetz zielt darauf ab, die Energieversorgung insbesondere im Winter zu sichern. Es setzt Mindestziele für den Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft fest und schärft die Energieeffizienz. Ab 2025 wird der Ausbau grosser Solar- und Windkraftanlagen gefördert, um die einheimische Energieproduktion zu steigern. Dies umfasst grosse Solaranlagen in Bergregionen und vereinfachte Planungsverfahren für 16 spezifische Wasserkraftprojekte, die nun schneller vorangetrieben werden können. Das Gesetz stärkt die inländische Stromerzeugung und verringert die Abhängigkeit der Schweiz von ausländischer Energieproduktion, wodurch das Risiko von Stromengpässen in Krisenzeiten sinkt.

Auswirkungen auf den Bezirk Höfe

Für die EW Höfe AG und seine Kunden eröffnen sich durch diese Entwicklungen neue Möglichkeiten, aber auch Verantwortungen. Im Bezirk Höfe liegt der Fokus weiterhin auf der Nutzung von Wasserkraft und Solarenergie, ergänzt durch die Stromproduktion der Fernwärme in Galgenen. Gleichzeitig wird das Fernwärmenetz im Bezirk Höfe sukzessive ausgebaut. Dank einer weitsichtigen Beschaffungsstrategie und frühzeitigen Investitionen in die Infrastruktur erfüllt die EW Höfe AG bereits heute viele der erneuerten gesetzlichen Anforderungen. Zu unseren Schlüsselprojekten und Initiativen zählen:

  • Erneuerbare Inlandproduktion: Bereits heute bestehen mehr als 50% der Elektrizität für die Grundversorgung aus erneuerbaren Energiequellen in der Region. Die Restmengenbeschaffung wird über mehrjährige Mindestbeschaffungskorridore sichergestellt.
  • Smart Meter Rollout: Mehr als zwei Drittel dieses Projekts sind bereits abgeschlossen, und über 12'000 Zähler wurden ersetzt. Ziel ist es, bis Ende 2025 einen flächendeckenden Rollout zu erreichen, unterstützt durch unser leistungsfähiges Höfner Glasfasernetz. Weitere Informationen zu Smart Meter.
  • Aufbau eines Smart Grids: Im Bezirk Höfe entwickeln wir eine intelligente Netzinfrastruktur, die eine optimale Abstimmung zwischen Verbrauch und Produktion ermöglicht. Dies fördert die Integration erneuerbarer Energiequellen, steigert die Energieeffizienz und unterstützt die Nachfragesteuerung. 
    Weitere Informationen zum Thema Smart Grid.
  • Lokale Energiegemeinschaften (LEG): Diese ermöglichen es Kunden und Produzenten, sich in Gemeinschaften zusammenzuschliessen und lokal erzeugte Energie direkt zu vermarkten, was die Rentabilität der Photovoltaikanlagen steigert.
  • Grüner Wasserstoff: In Freienbach planen wir eine der grössten Wasserstoffanlagen der Schweiz. Der grüne Wasserstoff wird sowohl ins Gasnetz der EW Höfe eingespeist als auch als Treibstoff für Lkw verwendet.
    Weitere Informationen zum Wasserstoffprojekt.

Förderung von Solarenergie

Das neue Gesetz fördert den Bau kleinerer Solaranlagen auf Dächern und Fassaden und setzt einen schweizweiten Mindestpreis für die Rückspeisung von überschüssiger Energie fest. Zudem ermöglichen lokale Elektrizitätsgemeinschaften den Handel mit selbst produziertem Solarstrom innerhalb von Gemeinden.

Strom-Mix im Bezirk Höfe

Insgesamt stellen wir jährlich über 113 Millionen Kilowattstunden Strom für die Grundversorgung im Bezirk Höfe bereit, wobei etwa 90.4% über das Standardprodukt "Höfner Strom CH" und 9.6 % über das regionale Stromprodukt "Höfner Strom Regio" abgedeckt werden.

"Höfner Strom CH" setzte sich im Jahr 2023 zu 70.6% aus Schweizer Wasserkraft, unter anderem aus dem Stausee Santa Maria oder dem Wägitalersee, 0.8% aus Solarenergie, 22.6% aus Schweizer Biomasse sowie 6% aus national geförderten Anlagen zusammen. Beim Produkt "Höfner Strom Regio" beziehen wir unsere Energie aus regionalen erneuerbaren Quellen. Von dieser lokal produzierten Energie stammen rund 89.4% aus den eigenen Wasserkraftwerken wie Feusisberg, Bäch und Sihl-Höfe sowie 4.6% stammen aus regional produzierter Solarenergie. Jährlich erzeugen diese Energiequellen etwa 70 Millionen Kilowattstunden Strom für unsere Region. Darüber hinaus produzierten national geförderte Anlagen anteilig 6% des Absatzes; 53.4 % Wasserkraft, 18.2 % aus Solaranlagen, 4.3 % aus Windenergie und 24.1 % aus Schweizer Biomasse und Abfällen.



Das Energiestromgesetz ist eine Chance für uns alle, aktiv an einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Zukunft mitzuwirken. Die Energiewende schaffen wir in der Schweiz nur gemeinsam: Produzenten, Netzbetreiber und Verbraucher. Was wir dazu brauchen, sind rasch klare und stabile Rahmenbedingungen. Als Ihre regionale Energieversorgerin stehen wir bereit, diese Veränderungen mit innovativen Lösungen und engagiertem Service zu begleiten. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Energiezukunft für den Bezirk Höfe zu gestalten.